Schädlingsvorsorge und Schädlingsbekämpfung
Schädlinge können überall auftreten und werden aufgrund der von ihnen verursachten Schäden in vier Kategorien eingeteilt, wobei einige Arten mehreren Schädlingsgruppen zugeordnet werden können.
Hygieneschädlinge (Gesundheitsschädlinge)
Durch die Tiere besteht die Gefahr von gesundheitlichen Schäden für den Menschen.
Beispiele: Wespen, Flöhe, Milben, Zecken, Bettwanzen, Fleischfliegen, Deutsche Schabe, Orientalische Schabe, Katzenfloh, Pharaoameise, Bettwanze, Taubenzecke, Blaue Schmeißfliege, Staublaus, Ratten, Mäuse u.v.a.
Deutsche Schabe | Orientalische Schabe | Katzenfloh | Pharaoameise | Blaue Schmeißfliege | Staublaus |
Mäuse verbreiten gefährliche Viren
Im vorigen Jahr sind an den von Mäusen übertragenen Hanta-Viren soviel Menschen in Deutschland erkrankt wie noch nie. Das meldet das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“. Im Schnitt wurden von den Seuchenexperten des Robert-Koch-Instituts (RKI) seit 2001 jährlich rund 200 Neuerkrankungen registriert. 2007 waren es 1688 – weit mehr als alle bisherigen Fälle zusammen. Deutliche Spuren hat das Virus in Bayern, Baden-Württemberg und Niedersachsen hinterlassen.
Während die meisten Infektionen harmlos verlaufen, kann es bei einem akuten Verlauf u.a. zu Nierenversagen kommen. Jeder zehnte Patient muss an die Dialyse angeschlossen werden. Die Hantaviren stecken massenhaft in den Exkrementen und dem Speichel von Nagern (Rötel-, Brand-, und Feldmäusen). Seuchenexperten gehen davon aus, dass die explosive Zunahme der Mäuse 2007 auch für den Anstieg der Erkrankungen am Hanta-Virus verantwortlich ist.
(Quelle: Wild und Hund, Paul Parey Zeitschriftenverlag, Ausgabe 20, 16.Okt.2008 )
Lästlinge
Als Lästlinge bezeichnet man Tiere, die keinen direkten Schaden am Menschen oder in seinem Umfeld ausüben, aber durch ihr massenhaftes Auftreten dem Menschen lästig sind oder durch ihr Aussehen Ekelerregung hervorrufen.
Beispiele: Rasenameisen, Wegameisen, Kellerasseln, Stubenfliegen, Heimchen (Hausgrille), Wiesenschnake, Wegameise, Kellerassel, Stubenfliege, Heimchen, Silberfischchen u.v.a.
Wegameise | Kellerassel | Stubenfliege | Heimchen | Silberfischchen | Essigfliege |
Vorratsschädlinge
Richten Schäden an Lebensmitteln und Futtermitteln an, durch Keimübertragung oder durch Fraßschäden.
Beispiele: Getreidemotten, Kornmotten, Mehlmilben, Kornkäfer, Reiskäfer, Mehlkäfer, Brotkäfer, Hausmaus, Mehlmotte, Dörrobstmotte, Speichermotte, Essigfliege, Getreideplattkäfer u.v.a.
Mehlmotte | Dörrobstmotte | Speichermotte | Essigfliege | Getreideplattkäfer | Brotkäfer |
Materialschädlinge
Es entstehen Schäden an Materialien, die tierischen oder pflanzlichen Ursprungs sind.
Beispiele: Vollkrautblütenkäfer, Teppichkäfer, Korkmotten, Silberfischchen, Kugelkäfer, Messingkäfer, Gemeiner Speckkäfer, Kleidermotte, Hausmaus, Wegameisen u.v.a.
Kugelkäfer | Messingkäfer | Gemeiner Speckkäfer | Kleidermotte | Hausmaus | Wegameise |
Schädlingsfreihaltung durch das Integrated Pest Management (IPM)
Die moderne Schädlingsbekämpfung geht nach den Grundlagen der Integrierten Schädlingsbekämpfung (Integrated Pest Management IPM) vor.
Das IPM verfolgt das Ziel, durch eine Kombination von physikalischen, chemischen und biologischen Bekämpfungsmaßnahmen eine Beeinträchtigung von Mensch, Haustier und Umwelt zu minimieren. Die Vorteile der Integrierten Schädlingsbekämpfung liegen im gezielten, bewussten und folglich verminderten Einsatz der Schädlingsbekämpfungsmittel. Dieses Ziel ist nur durch ein systematisches Analyse-, Tilgungs- und Überwachungsprogramm zu erreichen. Das Integrated Pest Management (IPM) kombiniert die Befallsanalyse, die artgerechte Tilgung von Schädlingen, prophylaktische Schutzmaßnahmen, ein kontinuierliches Schädlingsmonitoring und die Dokumentation aller Maßnahmen.
1. Befallsanalyse
Die Befallsanalyse beinhaltet das Prüfen aller Räume, Anlagen und Einrichtungen auf Schädlingsbefall, Feststellen der Schädlingsart und des Ausmaßes der Verbreitung.
2. Artgerechte Bekämpfung (Tilgung) von Schädlingen
Vorhandener Schädlingsbefall wird nach vorausgegangener Beurteilung der Ausgangssituation artgerecht getilgt. Wesentliches Merkmal dabei ist, dass die Bekämpfung nicht großflächig, sondern nur ganz gezielt durch Freilegen der Aufenthaltsplätze und Brutnischen von Schädlingen ausgefüllt wird. Zeitpunkt, Mittel, Verfahren und Überprüfungsintervall richten sich nach den betriebsspezifischen Gegebenheiten.
3. Prophylaktische Schutzmaßnahmen
Prophylaktische Schutzmaßnahmen beinhalten Maßnahmen zur Schädlingsvorbeugung und Schädlingsfreihaltung durch das Erkennen und Beheben von schädlingsfördernden Faktoren.
4. Schädlingsmonitoring
Zuverlässige Früherkennungs- und Fangsysteme ergeben in Verbindung mit einer kontinuierlichen, systematischen Überwachung eine zielgerichtete Betreuung und einen dauerhaften Schutz vor Schädlingen. Als Monitoringsysteme kommen Klebefallen mit den unterschiedlichsten Lockstoffen und Fraßködern bestückte Köderboxen, Trichter- oder Lichtfallen zur Anwendung.
Klebefallen mit Schabenbefall - vergrößern
Klebefallen mit Mottenbefall - vergrößern
5. Dokumentation
Der Bericht erfasst die angetroffenen Befunde und die Art der durchgeführten Maßnahmen. Im Objekt werden die Monitoringsysteme mit Plaketten gekennzeichnet und deren Standort in Pläne eingetragen. Alle Kontrollen und Ergebnisse werden nach JPM und HACCP (CCP = Critical Control Points) dokumentiert. Das HACCP-Konzept basiert auf der Ermittlung von kritischen Punkten.
Wir beraten Sie gern individuell und zielgerichtet und finden unter Einsatz umweltverträglicher Systeme die beste Lösung für Ihr Problem. Kostengünstige Langzeitverträge mit exakter Dokumentation der Maßnahmen nach dem HACCP-Konzept garantieren Ihnen eine optimale und professionelle Schädlingsüberwachung und -bekämpfung.
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